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CLUE Concepts, Demonstration and replication for Local User-friendly Energy Communities

CLUE verfolgt hauptsächlich zwei Ansätze:

1. Tool-Kits für lokale Energiegemeinschaften: Basierend auf einer detaillierten Analyse des Bedarfs der angesprochenen Stakeholder und der Expertise der involvierten Projektpartner, wird ein Tool-Kit entwickelt, das den Planungsprozess neuer Energiegemeinschaften unter Berücksichtigung verschiedener Sektoren (z.B. Elektrizität, Wärme, Mobilität) unterstützt sowie zur Überwachung und Optimierung des Betriebs eingesetzt wird. In den Demo-Regionen werden die Umsetzungen unter Realbedingungen getestet – die gewonnenen Ergebnisse und Erkenntnisse fließen wiederum in die Weiterentwicklung ein.
2. Demo-Quartiere im Einsatz: Weiters werden die Demo-Quartiere (weiter-)entwickelt, in Betrieb genommen, überwacht, analysiert sowie optimiert. In jedem der insgesamt acht Quartiere werden unterschiedliche Ansätze gewählt, verschiedene Konzepte und Technologien implementiert sowie als Proof-of-Concept validiert.

In Österreich werden zwei unterschiedliche Energiegemeinschaften umgesetzt: In der Gemeinde Gasen, Steiermark handelt es sich um eine Erneuerbare-Energiegemeinschaft (Erneuerbare-Energie-Richtlinie). Im Innovationslabor act4.energy im Südburgenland wird der Fokus hauptsächlich in Anwendungsfällen rund um den Einsatz der Blockchain-Technologie für die Automatisierung von Transaktionen in Energiesystemen liegen, der weiteren Integration von Elektromobilität sowie dem Ausrollen eines „Energiekontos“ für die Teilnehmer. Aufgebaut wird hierbei eine Bürger-Energiegemeinschaft (Elektrizitätsbinnenmarkt-Richtlinie), die sich über mehrere Gemeinden erstrecken wird. Letztendlich werden aus den Erfahrungen des Demonstrationsbetriebs Empfehlungen sowie Rahmenbedingungen für zukünftige Energiegemeinschaften erarbeitet.

Ausgangssituation

Energiegemeinschaften stellen einen essentiellen Teil des zukünftigen Energiesystems dar und arbeiten in Hinblick auf Erzeugung, Verteilung, Speicherung und Versorgung auf lokaler Ebene zusammen, mit dem Ziel, den Anteil der Erzeugung auf Basis erneuerbarer Energieträger sowie des optimierten Verbrauchs innerhalb der Gemeinschaft zu maximieren.
Das vom AIT Austrian Institute of Technology GmbH geleitete internationale Forschungsprojekt CLUE erarbeitet Know-how zu optimiertem Design, Planung und Betrieb von Energiegemeinschaften und entwickelt ein Tool-Kit für die Planung und den Betrieb als Basis für eine erfolgreiche Verbreitung von Local User-friendly Energy Communities.

Die Forschung und Entwicklung erfolgt auf mehreren Ebenen:

* Flexibilitäten und Sektorkopplung
* Dienstleistungen durch Geschäftsmodellentwicklung
* Empfehlungen zur Verbesserung des regulatorischen Umfelds
* Einbeziehung lokaler Akteure
* Entwicklung von Dienstleistungen für Anbieter und Verbraucher in einem Reallabor-Konzept

CLUE wird von führenden Europäischen Forschungsinstitutionen, Unternehmen und lokalen Partnern in mehreren Demo-Quartieren in vier Ländern (Österreich, Deutschland, Schweden, Schottland) gemeinsam umgesetzt. Das Testen von verschiedenen technischen Konzepten und Marktlösungen sowie der Ländervergleich ermöglicht CLUE, optimierte Quartierslösungen in Abhängigkeit von Länder-spezifischen und lokalen Rahmenbedingungen zu entwickeln.

Projektverlauf

Das Projekt setzt sich aus internationalen sowie nationalen Teilen zusammen. Das Gesamtkonsortium mit Partner aus Österreich, Schweden, Deutschland und Schottland definiert zu Beginn wesentliche Anwendungsfälle für Energiegemeinschaften, identifiziert die beteiligten Rollen, die technischen und wirtschaftlichen Anforderungen sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen. Anschließend werden Teile der Anwendungsfällen in den unterschiedlichen Demo-Gebieten in den vier Ländern umgesetzt und validiert. Parallel dazu werden Programme für die Planung und den Betrieb von Energiegemeinschaften entwickelt, die eine digitale Abbildung der jeweiligen Demo-Gebiete ermöglichen.
Letztendlich fließen die Ergebnisse in gemeinsame technische, wirtschaftliche und rechtliche Analysen auf internationaler Ebene zusammen, Empfehlungen für zukünftige Umsetzungen werden ausgearbeitet und veröffentlicht.

Meilensteine

  1. Projekt gestartet
  2. Anwendungsfälle und Geschäftsmodelle definiert
  3. Architektur und Schnittstellen definiert
  4. Anforderungen für Planungs- und Betriebstools festgelegt
  5. Feldtests gestartet
  6. Tool-Entwicklung abgeschlossen
  7. Validierung der Feldtests abgeschlossen
  8. Abschließende Definition für Energiegemeinschaften abgeschlossen
  9. Empfehlungen für zukünftige Energiegemeinschaften ausgearbeitet
  10. Projekt abgeschlossen

"Dieses Forschungsprojekt gibt uns die Chance allgemeine technische, wirtschaftliche und rechtliche Konzepte für zukünftige Energiegemeinschaften in einem breiten Europäischen Kontext zu erarbeiten, Teile dieser Konzepte in Feldtests umzusetzen sowie die Bedürfnisse der jeweiligen Teilnehmer in unseren Entwicklungen zu berücksichtigen."

– Mark Stefan –

Ergebnisse

Tool-Kits für die Planung und den Betrieb von Energiegemeinschaften
Technische Konzepte für die Umsetzung von Energiegemeinschaften
Geschäftsmodelle für die jeweiligen Teilnehmer/Stakeholder
Erfolgreiche Umsetzung von ausgewählten Anwendungen in den beiden österreichischen Demonstrationsgebieten
Empfehlungen für zukünftige Konzepte

Steckbrief