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Große Solarwärmeanlagen unter der (Qualitäts-) Lupe, Prüfung, Analyse und Verbesserung

Der Einsatz von Solarwärmeanlagen zeigte in den vergangenen Jahren in Österreich hohe Zuwachs-raten. 2005 betrug die Steigerungsrate im Vergleich zum Vorjahr 28%, 2006 lag diese bei weiteren 24%. Die im Jahr 2006 installierte Kollektorfläche lag bei beachtlichen 292.669 m² (ca. 204 MWth) an Flach- und Vakuumkollektoren. Ein zentraler Faktor für dieses beschleunigte Marktwachstum in den letzten Jahren war, dass zunehmend zum ursprünglichen Mengenmarkt (die solare Warm-wasserbereitung in Einfamilienhäusern) weitere Anwendungsbereiche erschlossen wurden. Neben dem deutlichen Trend hin zu solaren Heizungsunterstützungen in Einfamilienhäusern konnten Solarenergieanwendungen vor allem im Geschoßwohnbau, im Hotellerie- und Gastgewerbe sowie in anderen potenzialträchtigen Anwendungsbereichen wie Sportanlagen und Pflegeeinrichtungen Fuß fassen. So wurde beispielsweise die Zahl der installierten Solarsysteme im Geschoßwohnbau bzw. im Hotellerie- und Gastgewerbe seit 2004 bundesweit mehr als verdoppelt (Faninger, KPC, 2007). Diese Entwicklung findet nicht nur in Österreich statt, sondern ist ein europaweit erkennbarer Trend. Die österreichischen Solartechnikanbieter nehmen eine führende Rolle in der Planung und Errichtung von großen solarthermischen Systemen ein. Durch die Schaffung eines einheitlichen Qualitätsstandards kann diese Technologieführerschaft weiter ausgebaut werden und so das große Marktpotenzial Europas bestmöglich für die österreichischen Unternehmen genutzt werden. Um das viel versprechende Marktwachstum bei den beschriebenen neuen Anwendungen beizu-behalten bzw. weiter auszubauen, bedarf es einer gesicherten Umsetzung von qualitativ hoch-wertigen Systemen. Im Gegensatz zur kontinuierlichen Weiterentwicklung bei Solarsystemen im Einfamilienhaus über Jahrzehnte hindurch, erfahren diese großen Solarwärmeanlagen eine äußerst rasante Markteinführung, wodurch die Gefahr besteht, dass Technik und Qualität (in Planung, Umsetzung und Betriebsführung) nicht entsprechend Schritt halten können. Wird auf diese sich punktuell schon abzeichnende Entwicklung nicht reagiert, führt dies kurz- bis mittelfristig zu einem schlechten Image der Technologie Solarwärme bei der Zielgruppe (Wohnbau-träger, Hausverwaltungen, Besitzer von Tourismusbetrieben, Investoren, etc.). Dies würde in wie-terer Folge die viel versprechende Marktentwicklung der letzten Jahre stoppen und dem verstärkten Einsatz von Solarwärme zur Deckung des österreichischen Niedertemperaturwärmebedarfs einen empfindlichen Rückschlag versetzen. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, wurde das gegenständliche Projektvorhaben definiert, das hinsichtlich des wissenschaftlichen und organisatorischen Ansatzes die folgenden Ziele und Schwerpunkte beinhaltet.

Steckbrief

  • Projektnummer
    815577
  • Koordinator
    Arbeitsgemeinschaft ERNEUERBARE ENERGIE Institut für Nachhaltige Technologien (kurz: AEE INTEC)
  • Projektleitung
    Werner Weiss, e.selvicka@aee.at
  • Förderprogramm
    Energie der Zukunft
  • Dauer
    09.2008 - 10.2010
  • Budget
    21.500 €