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Geothermiepotenzial Österreich

Schlagworte wie Erdwärmenutzung, erneuerbare Energien, Passivhaustechnolgie und Energie-effizienz in Gebäude sind aktuell in aller Munde. Dahinter verbirgt sich das Streben nach einer effizienten und schonenden Nutzung der Energiereserven zur Klimatisierung von Gebäuden. In den letzten Jahren wurde für eine Reihe von Energieträgern österreichweit das Gesamtpotenzial erhoben, was die Grundlage für energie und klimapolitische Entscheidungen darstellt. Insbesondere die Be-reiche der erneuerbaren Energie aus Biomasse (Biomasse Heizwerke, Pellets, Bio Treibstoffe, etc.), aus Sonnenenergie und aus Windenergie wurden intensiv untersucht und beworben. Das theoretisch vorhandene Energiepotenzial der Geothermie zur Gebäudebewirtschaftung ist um ein Vielfaches höher, als jenes anderer erneuerbarer Energieträger. Es wurde jedoch noch nie in einer Studie österreichweit erfasst und analysiert. Somit bleibt das Potenzial der Geothermie, deren Nutzung als einzige keine anderen Energiequellen beschneidet oder auf natürliche Ressourcen (Wald, Anbauflächen, Landschaftsbild, etc.) zurückgreift, in den relevanten Statistiken weitgehend unterrepräsentiert. Im Sinne einer aus Sicht der Volkswirtschaft optimierten Energiepolitik sollte zur Beurteilung von energiepolitischen Maßnahmen von einer gleichwertigen Datengrundlage ausge-gangen werden. Gerade für die Bauwirtschaft, die eine große Anzahl an Büro- und Wohngebäuden nach aktuellen Standards der Klimatisierung ausführt, bietet sich hier ein großes Potenzial zur Senkung des Energieverbrauchs und zur Minimierung der CO2 Emissionen durch veraltete Heizsysteme. Erst das Zusammenspiel der verschiedenen, am Bereich Bau und Infrastruktur beteiligten Fachdisziplinen erlaubt die ganzheitliche Erfassung des in Österreich vorhandenen Potenzials. In den einzelnen Fachgebieten ist mitunter detailliertes Wissen über die Möglichkeiten energieeffizienter Bewirtschaftung vorhanden. Eine umfassende Potenzialstudie für Österreich erfordert jedoch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit. Eine Analyse des Energiedargebotes aus Erdwärme durch ein Konsortium aus Geowissenschaften, Anlagentechnik, Gebäudetechnik, Infrastrukturwirtschaft, Hochbau und Baustoffherstellern stellt ein Konzept in Form einer wissenschaftlichen Studie zur fundierten Behandlung des Problems dar. Die Vorgaben des österreichischen Regierungsprogrammes belegen ein nationales Interesse für die Er-gebnisse einer solchen Studie.

Steckbrief

  • Projektnummer
    815685
  • Koordinator
    Technische Universität Wien Institut für Grundbau und Bodenmechanik
  • Projektleitung
    Heinz Brandl, heinz.brandl@tuwien.ac.at
  • Förderprogramm
    Energie der Zukunft
  • Dauer
    06.2008 - 05.2010
  • Budget
    154.952 €