#82194

OPTEHACK – Optimierte Technische Hackguttrocknung auf Basis nachhaltiger Technologien – Grundlagen, Empfehlungen und Testanwendung

Bislang konnte sich kein Markt für Hackgut entwickeln, welches für den häuslichen und kleineren Gewerbebereich eingesetzt werden kann. Gründe hierfür sind die besonderen Anforderungen an die Qualität des Hackgutes: – Feuchtegehalt &lt, 25 % – keine sperrigen Fraktionen bzw. vorrangig Fraktionen &lt, 30 mm – kein Schimmelbefall des Hackgutes Die Aufteilung des Hackgutes in bestimmte Fraktionen ist technisch und wirtschaftlich leicht zu ge-währleisten, wohingegen der niedrige Feuchtegehalt und die damit verbundene Schimmelfreiheit des Produktes technisch nur schwer zu realisieren sind. Eine Trocknung des Hackgutes ist daher unum-gänglich. Eine Trocknungsmöglichkeit stellt die Natürliche Trocknung dar. Diese weist jedoch sehr viele Nachteile auf (Substanz- und Energiegehaltreduktion, verstärkter Schimmelbefall, preisliche Entwertung, höheres Selbstentzündungsrisiko, großes benötigtes Lagervolumen, etc.), welche be-reits in zahlreichen Studien belegt wurden. Eine ökologisch und energietechnisch sinnvolle Alternati-ve dazu ist die Technische Trocknung, wobei es hierbei kaum wissenschaftlich fundierte Grundlagen gibt. In diesem Zusammenhang sollen daher im Rahmen dieses Projektes material- und betriebsbe-dingte Einflussfaktoren erarbeitet werden, wie Hackgut optimal technisch getrocknet werden kann. Weiters soll die dafür bereitgestellte Trocknungsenergie nachhaltig sein, wodurch auch Integrati-onsmöglichkeiten von nachhaltig bereitgestellter Trocknungsenergie (v. a. Solarenergie und Biomas-se – Rauchgaskondensation) untersucht werden sollen. Grundsätzlich soll auch dargelegt werden, ob (industrielle) Abwärme aus dem Niedertemperaturbereich (unter 40 °C) hierfür verwendet werden könnte. Das Potenzial in diesem Bereich wäre sehr groß, da diese Wärme bislang nicht sinnvoll ge-nutzt werden kann und sehr viele Betriebe diese Endtemperatur bereitstellen könnten. Die Durchführung des Projektes erfolgt hierbei in Kooperation mit einem Hackgutheizwerk, einer Forschungsinstitution und einem Technischen Büro, wobei die wissenschaftliche und Projektleitung der Forschungsstelle obliegt. Im Rahmen des Projektes sollen zum einen Versuchsreihen im Labor und zum anderen Feldversuche am Heizwerk durchgeführt werden (zur Verifizierung der „Labor“-Daten), wodurch größte Anwendbarkeit und Signifikanz der erarbeiteten Ergebnisse / Erkenntnisse garantiert werden können. Auch befinden sich am Heizwerk eine solarthermische sowie eine Rauch-gaskondensationsanlage, welche in Hinblick auf die nachhaltige Trocknungsenergie mit einbezogen werden. Anhand der Ergebnisse dieses Projektes wird die Möglichkeit geschaffen eine günstigere und energe-tisch sinnvollere Alternative zu Holzpellets bereitzustellen und Hackgut als Brennstoff ungemein auf-zuwerten (enorme Wertsteigerung, geringere spezifische Transportkosten, optimaler Energiegewinn, Verwertung bislang unrentabler Holzarten, förder- und feuerungstechnische Vorteile, gesundheitliche Relevanz – Schimmelbildung, Vermeidung des energetischen und des Substanzabbaues) sowie die Etablierung eines Marktes für Hackgut in „Haushaltsmengen“ unterstützt.

Steckbrief

  • Projektnummer
    82194
  • Koordinator
    Nahwärme Gleinstätten GmbH
  • Projektleitung
    Matthias Theißing, matthias.theissing@fh-joanneum.at
  • Förderprogramm
    Neue Energien 2020
  • Dauer
    01.2010 - 12.2011
  • Budget
    161.426 €