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LCC Info-System – LCC Info-System für mehr CO2-Einsparung durch die Verknüpfung von energierelevanten Gebäudedaten

Das vorgeschlagene Projekt bildet die Basis für verschiedene Aktivitäten, die auf die Erhöhung der thermischen Sanierungsrate abzielen. Damit wird eine substanzielle CO2-Einsparung im Gebäudebestand erreicht.

Ausgangslage: Das Projekt adressiert den Investor-Nutzer-Konflikt als wesentliches Hemmnis für energieeffiziente Gebäude und nützt das Potenzial des Energieausweises nach Gebäudeeffizienzrichtlinie 2002/91/EG: der Energieausweis macht die energetische Qualität eines Gebäudes transparent, was zu einer Veränderung des Angebots am Markt führen soll. Die Maßnahmen im Rahmen des vorgeschlagenen Projekts zielen darauf ab, die Durchsetzung des Energieausweises am Markt zu unterstützen.

Dazu wird auf den folgenden Modulen aufgebaut:

• Internetbasierte Energieausweisdatenbank ZEUS (Dokumentation aller Eingabedaten, die für die Berechnung des Energieausweises notwendig sind; Verwaltung der erstellten Energieausweise; Möglichkeit der Aktualisierung bei Sanierungen und damit Dokumentation der thermischen Verbesserung des Gebäudes)

• Gebäudebewertungssysteme und deren Datenbanken (TQB Gebäudebewertung, klima:aktiv Gebäudestandard)

• Lebenszykluskosten-Analyse (Life Cyce Cost – LCC) als wichtiges Instrument zur gesamtheitlichen Optimierung von Gebäuden. Derzeit wird die LCC-Analyse zum Vergleich von Planungsvarianten eingesetzt, es ist jedoch kein standardisierter Einsatz möglich, da noch keine genormte Berechnungsmethode vorliegt.

Zielsetzung: Im vorgeschlagenen Projekt soll ZEUS für Energieausweise von privaten Immobilieneigentümern im Bereich Wohngebäude und Bürogebäude erweitert werden. Weiters wird ein neuer Modul zur Erfassung des objektspezifischen Energieverbrauchs erarbeitet und es werden Schnittstellen zu Gebäudebewertungs- und Kostendatenbanken hergestellt. Für ein Gebäude werden somit neben den bedarfsorientierten Werten aus dem Energieausweis und den dafür erforderlichen Berechnungsdaten auch die Energieverbrauchswerte und Kostendaten (vor allem während der Nutzung) erfasst.

Damit werden folgende Nutzen generiert:

• Für Immobilieneigentümer, die das LCC Info-System nutzen: Einfache Verwaltung der Energieausweise für den eigenen Gebäudebestand; Energieverbrauchsdaten als Information für die Sanierungsplanung; Zugriff auf Module zur einfachen LCCAnalyse von Planungsvarianten bei Sanierung und Neubau. 

• Für Forschungseinrichtungen: LCC-Analysen zeigen den Bedarf an Maßnahmen im Bereich Marktentwicklung und Technologieentwicklung zur CO2-Reduktion. Der Datenpool soll weiters zur Entwicklung einer standardisierten LCCBerechnungsmethode herangezogen werden.

• Für die öffentliche Hand: Auf Basis der Daten können Analysen zu den Themen „Qualitätskontrolle Energieausweis“ und „CO2-Reduktion durch Nutzerverhalten“ vorgenommen werden, indem der bedarfsorientierte Energieausweis eines Gebäudes mit den tatsächlichen Energieverbrauchswerten verglichen wird.

Das LCC Info-System erfasst die Qualität des Gebäudebestandes und erlaubt es, Entwicklungen darzustellen. So können Politikinstrumente gezielt verbessert und entwickelt werden.

Konsortium: Das Projektteam besteht aus Organisationen, welche einerseits die genannten Module (ZEUS, TQB, etc.) repräsentieren, und die andererseits den Zugang zu Gebäudedaten sichern (Evaluierungsprojekte, Immobilieneigentümer, Facility Management Unternehmen, Hausverwaltungen); weiters sind Organisationen beteiligt, die das LCC Info-System auch in Zukunft weiterentwickeln werden.

Steckbrief

  • Projektnummer
    8192
  • Koordinator
    Österreichische Energieagentur - Austrian Energy Agency, kurz: AEA
  • Projektleitung
    Günter Simader, guenter.simader@energyagency.at
  • Förderprogramm
    Neue Energien 2020
  • Dauer
    01.2009 - 12.2011
  • Budget
    299.056 €