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Wissenschaftliche Grundlagen für die Weiterentwicklung des Massivbaus und TQB unter besonderer Berücksichtigung energetischer Aspekte

Mit dem Projekt „Nachhaltigkeit massiv“ hat sich der Fachverband der Stein- und keramischen
Industrie Österreichs entschlossen, die Produkte und Dienstleistungen seiner Mitgliedsbetriebe
sowie der gesamten Bauwirtschaft im Kontext nachhaltigen Bauens auf wissenschaftlich
fundierter Grundlage neu zu positionieren und eine tragfähige Basis für die
technologische Weiterentwicklung im Sinne eines nachhaltigen und energieeffizenten Bauwesens
zu schaffen. Ein wesentliches Instrument hierbei ist die Weiterentwicklung des Gebäudebewertungstools
TQB (Total Quality Building) in einem umfassend nachhaltigen Sinne,
d.h. unter Einbeziehung der ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimension.
Im CEN/TC 350 ‘Sustainability of Construction Works – Framework for Assessment of Buildings‘
wird derzeit auf europäischer Ebene der Rahmen für die Nachhaltigkeitsbewertung
von Gebäuden abgesteckt, wobei das Ziel einer ganzheitlichen Gebäudebewertung über den
gesamten Lebenszyklus von Gebäuden verfolgt wird. Das Projekt „Nachhaltigkeit massiv“
leistet wertvollen Input für die Positionierung Österreichs in dieser Diskussion und stärkt dadurch
die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Österreichischen Wirtschaft.
Die Ausarbeitung erfolgt unter Leitung des Fachverbands der Stein- und keramischen Industrie
Österreichs durch Partner aus der universitären und außeruniversitären Forschung, aus
dem Non-Profit-Bereich und der Privatwirtschaft. Insgesamt erarbeiten 15 Organisationen 17
Teilprojekte, die sich gemäß den Dimensionen der Nachhaltigkeit in die drei thematischen
Gruppen Ökologie, Ökonomie und Soziales unterteilen. Das Projektmanagement – bestehend
aus dem Fachverband, der 17&4 Organisations GesmbH und der ÖGUT – organisiert
und betreut den intensiven fachlichen Diskurs zwischen Wissenschaft und Unternehmen.
Im Rahmen von „Nachhaltigkeit massiv“ werden internationale und nationale Nachhaltigkeitsbewertungssysteme
für Gebäude auf geeignete Indikatoren hin fundiert und zielgerichtet
analysiert wie beispielsweise das britische Bewertungssystem BREEAM (Building Research
Establishment Environmental Assessment Method), das amerikanische LEED (Leadership in
Energy and Environmental Design), das unter belgischer Projektleitung entwickelte Gebäudebewertungssystem
LEnSE (Label for Environmental, Social and Economic Buildings) oder
das Deutsche Gütesiegel Nachhaltiges Bauen. Zwei Arbeitspakete sind der Erweiterung des
OI3-Index gewidmet.
Im Projekt werden auch verschiedene thematisch fokussierte Modelle entwickelt: ein Alterungsmodell
zur Lebensdauerabschätzung von Bauprodukten als Grundlage für Lebenszyklusanalysen
auf Bauprodukt- und Gebäudeebene und ein Transportmodell zur treffsicheren
Berechnung transportbedingter Umweltwirkungen pro Tonnenkilometer für ausgewählte
Bauprodukte sowie ein vereinfachtes Lebenszykluskostenmodell, das als Managementwerkzeug
für Entscheidungen in der Planungsphase von Gebäuden dienen soll. Neben der Erfassung
der Lebens- und Nutzungsdauer ist ein Arbeitspaket dem Einfluss von Katastrophen
gewidmet, ein weiteres dem Konzept der Kreislaufwirtschaft in der Bauwirtschaft.
Die wissenschaftlichen Arbeiten werden durch eine hochrangige Expertengruppe begleitet,
die TU Wien erstellt einen zusammenfassenden wissenschaftlichen Endbericht. Aufbauend
auf den Ergebnissen der einzelnen Teilprojekte erfolgen die Weiterentwicklung des Nachhal

Steckbrief

  • Projektnummer
    815716
  • Koordinator
    Fachverband der Stein- und keramischen Industrie Österreich
  • Projektleitung
    Carl Hennrich, steine@wko.at
  • Förderprogramm
    Energie der Zukunft
  • Dauer
    01.2008 - 01.2010
  • Budget
    1.192.919 €