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INTENSYS – Integriert geplante hocheffiziente Energie- und Gesellschaftssysteme für nachhaltige Lebensformen der Zukunft

Eine wissenschaftliche Arbeitsgruppe, ein gemeinnütziger Wohnbauträger und die betroffene Gemeinde wollen gemeinsam im Rahmen eines Pilotprojekts ein zukunftsweisendes Energiekonzept entwickeln, das neue Leitbilder und gesellschaftliche Systeme für die Gestaltung von Wohn- und Lebensräumen erzeugen soll. Das zu bearbeitende Grundstück liegt inmitten einer bestehenden Wohngegend, erstreckt sich über 12.644,24 m2, bietet einen Lebensraum für ca. 200 Bewohner-Innen und durch seine Südhanglage ideale Voraussetzungen zur Nutzung der Sonnenenergie. Das Grundstück ist für eine Bebauung im Rahmen der Wohnbauförderung in einem Zeitrahmen von 2 bis 4 Jahren vorgesehen, so dass genügend Zeit zur Erforschung der notwendigen Grundlagen zur Ver-fügung steht. Die wissenschaftliche Vorbereitung und Begleitung der Planungsphase soll durch ein interdisziplinäres Forschungsteam gesichert und im Rahmen eines Forschungsprojektes, das Objekt dieses Antrags ist, abgewickelt werden. Ziel des Projektes ist es, im Rahmen eines ganzheitlichen Konzepts gesellschaftlich, baulich und technisch relevante Aspekte und innovative Ansätze einzubeziehen, um beste Voraussetzungen zur Umsetzung eines Energiekonzepts zu schaffen, das über den heutigen Passivhausstandard hinsicht-lich Benutzerverhalten, Energie(rück)gewinnung und technologischer Innovation deutlich hinaus geht. Die konkrete Umsetzung des entwickelten neuen Konzepts ist im Rahmen einer Realisierung vorgesehen, so dass aus diesem Projekt in der weiteren Folge ein Demonstrations- und ein Leit-projekt entwickeln werden soll. Eine Erfassung und wissenschaftliche Analyse der demographischen und sozioökonomischen Randbedingungen, eine Untersuchung der sozialen Probleme und entsprech-ender Lösungsansätze, eine Bestandsaufnahme der baulichen und technischen Möglichkeiten und Zielsetzung bilden die Grundlage zur Erforschung eines Gesamtkonzepts für zukunftsweisende Gesellschafts- und Energiesysteme zur Erschließung von städtischen Lebensraum. Im Gegensatz zur konventionellen Planung, die eine konsekutive Abfolge von hierarchisierten Ar-beitsschritten vorsieht, erfolgt die Erarbeitung über eine interdisziplinäre und horizontal organisierte Arbeitsplattform, bei der soziologische, architektonische und energietechnische Aspekte von Anfang an gleichberechtigt einbezogen werden. Aus den verschiedenen fachlich orientierten Lösungs-ansätzen werden gemeinschaftlich Vorkonzepte und Modelle entwickelt, die in einem Optimierungs-verfahren so abgestimmt werden, dass das Ziel ein nachhaltiges Konzept mit deutlich höherer Effizienz bei leistbaren Aufwand erfüllt wird. Es wird davon ausgegangen, dass verdichtete Bau-weisen, die Einzelhäusern hinsichtlich Erschließung, Baukosten und Energieeffizienz deutlich über-legen sind, die Grundlage zur Erschließung offener (Begegnung und Kommunikation) und ge-schlossener (Intimbereiche) Räume, die hinsichtlich kompakter Gebäudeformen mit geringer Ober-fläche für kollektive Energiesysteme die besten Voraussetzungen bieten. Weiters wird davon ausge-gangen, dass eine konsequente und integrative Umsetzung ehrgeiziger sozialer und gesellschaft-licher Ziele den Einsatz von Techniken zur effizienten Energienutzung erleichtert, die umgekehrt neue soziale und nachhaltige Lebensformen wiederum unterstützen können. Das langfristige Ziel ist die Erarbeitung von integrierten Siedlungs- und Energiekonzepten, die beispielhafte und praxiserprobte Lösungen für zukünftige Gesellschafts- und Lebensformen mit be-sonderer Rücksicht auf den Klimaschutz anbieten.

Steckbrief

  • Projektnummer
    818867
  • Koordinator
    Universität Innsbruck - Institut für Konstruktion und Materialwissenschaften
  • Projektleitung
    Michael Flach, michael.flach@uibk.ac.at
  • Förderprogramm
    Neue Energien 2020
  • Dauer
    12.2008 - 05.2011
  • Budget
    573.518 €