#825432

MBS – Multifunktionales Batteriespeichersystem

Die Fluktuation diverser Erneuerbarer Energiequellen (vor allem Photovoltaik und Wind) stellt eine Herausforderung für zukünftige Energiesysteme dar, die zu einem hohen Anteil von erneuerbarer Energie gespeist werden sollen. Speichersysteme stellen einen Lösungsansatz dar, der multifunktionale Ansätze weit über die Einzelenergieversorgung eines Gebäudes/Haushaltes ermöglicht. Durch das Einbeziehen von „gepoolten“ lokalen Speicherkapazitäten in den Ausgleichsenergiemarkt können diese darüber hinaus eine besondere Bedeutung für die Stabilität und Versorgungssicherheit des gesamten Stromnetzes erlangen.

Zusätzlich in das Projekt eingebrachte EVN Eigenmittel ermöglichen den Aufbau einer realen Anlage, wodurch in diesem Forschungsprojekt das Design inklusive Planung und modellhafter Umsetzung eines Stromsystems in Haushaltsgröße entwickelt werden kann, das

a) eine möglichst verlässliche und maximal erneuerbare Stromversorgung eines Haushalts sicherstellen kann. Die Optimierung inklusive Visualisierung sind dabei weitere Projektziele.
b) Weiters soll eine Modellentwicklung einer fahrplangetreuen Lieferung von Strom aus dieser und ähnlichen Photovoltaik/Batteriekombinationen inklusive ökonomischer technischer Machbarkeits-Untersuchung durchgeführt werden.
c) Die gesamten Potentiale sowie die überregionalen Auswirkungen werden abschließend untersucht.

Die Kommunikation zwischen fluktuierenden Erzeugungseinheiten (z.B. Photovoltaik [PV], Wind, etc..), dem in Österreich entwickelten Speicher (Vanadium Redox) und den Gebäudeautomationssystemen eines Haushaltes stellt eine wesentliche Herausforderung in diesem Projekt dar, die das ausgewogene Expertenkonsortium durch kombiniert analytisch/empirisch/experimentelle Ansätze einer Lösung zuführen möchte. Basierend auf Szenarienentwicklung und volkswirtschaftlichen Studien soll eine Energiezukunft skizziert werden, die die dezentrale Stromaufbringung deutlich erleichtert, in dem der Wert von vor Ort nutzbaren fluktuierenden Stromquellen sowohl für Einzelsysteme als auch für das Gesamtstromsystem signifikant erhöht wird. Für den Haushaltsbereich wird eine Gesamtkostenoptimierung angestrebt, die auf heutige und mögliche zukünftige Stromtarifsysteme Bezug nimmt, für den Energiehändler soll durch „Poolen“ von hunderten derartigen Systemen die Möglichkeit geschaffen werden, am Ausgleichs- und Regelenergiemarkt die notwendige Menge und Leistung an Regelenergie für den Übertragungsnetzbetreiber respektive Regelzonenführer anzubieten.

Grundsätzlich sollen die folgenden 5 Fragen durch das Projekt beantwortet werden:

1. Wie müssen die Kommunikationsschnittstellen eines Energie/Batteriesystems, das von fluktuierenden Energien gespeist wird (vor allem PV und Wind) aussehen
a. hinsichtlich der Versorgung eines Gebäudes (Lasten und eigene Erzeugung)
b. hinsichtlich der Kommunikation mit dem öffentlichen Stromnetz

2. Mit welchen Ansätzen können die Gesamtenergiekosten eines Haushaltes mit PV/Speicherkombination minimiert werden (auf Basis existierender und 2er fortschrittlicher Tarifmodelle)

3. Wie können die Erlöse dieses Systems am Ausgleichs- und Regelenergiemarkt maximiert werden.

4. Ist ein autonomer Betrieb eines derartigen Energiesystems für einen typischen österreichischen Haushalt möglich und sinnvoll, wenn ja zu welchen Kosten

5. Wie groß ist das Gesamtpotential derartiger Systeme für Österreich, welche Auswirkungen hat eine große Verbreitung Empfehlungen für Energiewirtschaft und Energiepolitik werde als zentrale Kernaussagen des Projektes abgeleitet.

Steckbrief

  • Projektnummer
    825432
  • Koordinator
    Fachhochschule Technikum Wien
  • Projektleitung
    Kurt Leonhartsberger, leonhart@technikum-wien.at
  • Förderprogramm
    Neue Energien 2020
  • Dauer
    03.2010 - 02.2013
  • Budget
    651.429 €