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Smart Response – Demand Response for Austrian Smart Grids

Technologien für verbraucherseitiges Energiemanagement (auch Lastmanagement, Demand Side Management) werden als eines der Schlüsselinstrumente für intelligente Stromnetze der Zukunft angesehen. Jedoch sind Umsetzungen in diesem Bereich bisher selten bzw. gar nicht zu finden. Das Projekt führt eine kritische Untersuchung von endverbrauchsorientierten Lösungen zum Energiemanagement durch. Untersucht werden soll, wie und in welcher Form verbraucherseitiges Energiemanagement zukünftigen Smart Grids einen optimalen Beitrag zur Energieeffizienz liefern kann. Vorhergehende Forschungsanstrengungen (im Rahmen von „Energiesysteme der Zukunft“ waren dies z. B. die Projekte IRON und DG-DemoNetz) haben gezeigt, dass eine Reihe verschiedener Einsatzmöglichkeiten für verbraucherseitiges Energiemanagement bestehen. So kann Lastverschiebung sinnvoll eingesetzt werden bei der Glättung des täglichen Energieverbrauchs, bei der Bereitstellung von Regelenergie für das elektrische Netz, zum zeitnahen Verbrauch der Einspeisung aus verteilter Erzeugung, aber auch z. B. für die Effizienzsteigerung in Großgebäuden. Oft schließen sich die Anwendungsmöglichkeiten jedoch gegenseitig aus und es kommt zu einer Konkurrenzsituation bei der Nutzung von Lastverschiebungspotentialen. Nur in Ausnahmefällen werden sich die Anwendungsfälle positiv ergänzen. Dies ist der Hintergrund für fehlende Umsetzungen im Bereich Lastmanagement. Um hier eine Weiterentwicklung zu erzielen, muss das Lastmanagementszenario mit größtem Nutzen gefunden und propagiert werden. Das Projekt hat daher zum Ziel, eine umfassende und interdisziplinäre Wissensbasis in diesem Bereich unter Berücksichtigung von relevanten Vorarbeiten und neuer Konzepte zu erarbeiten und darüber hinaus eine strategische Entscheidungshilfe zu bieten, in welcher Weise verbraucherseitiges Energiemanagement im Zeithorizont 2020 sinnvoll einsetzbar ist. Es soll der ökonomische und ökologische Nutzen von unterschiedlichen Energiemanagement-Szenarien für Österreich quantifiziert und verglichen werden, um auf diese Weise zu einer Entscheidungsgrundlage zu gelangen, in welche Richtung verbraucherseitiges Energiemanagement weiterentwickelt werden soll. Nur wenn – wie im vorgeschlagenen Projekt – alle entscheidenden Dimensionen von Demand Response (Technik, Ökonomie, Ökologie und Nutzerperspektive) wissenschaftlich untersucht werden, ist eine wirkliche Gesamtbeurteilung möglich. Die Projektergebnisse zielen einerseits darauf ab, Stärken und Chancen bei der intelligenten Stromnutzung aufzuzeigen, andererseits müssen auch Schwächen und Risiken ausgeforscht werden, wodurch Ansätze für Verbesserungsmöglichkeiten erarbeitet werden können. So wird z. B. erstmals eine Umweltauswirkungsuntersuchung für Lastmanagement durchgeführt, die nicht nur den Grenznutzen der letzten erzeugten Energieeinheit, welche bei Lastverschiebungen eingespart wird, mit einbezieht, sondern diesen Nutzen auch mit dem ökologischen Rucksack der technischen Infrastruktur vergleicht, die für das Lastmanagement benötigt wird. Der umfassende und interdisziplinäre Ansatz des Projektes trägt gezielt zur Weiterentwicklung von intelligenten Stromnetzen in Österreich bei. Dieser Auffassung ist auch die Technologieplattform „Smart Grids Austria“, mit der die Projektziele abgestimmt wurden und von der eine Unterstützungserklärung (siehe Anhang) vorliegt.

Steckbrief