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EVG – Zero Carbon Town

Die Gemeinde Großschönau will aufgrund des stetig steigenden Energiebedarfs, der zu einem Großteil mit fossilen Energieträgern abgedeckt wird und dem dadurch steigenden CO2-Ausstoß, eine Vorreiterrolle einnehmen und hat sich dabei das ehrgeizige Ziel gesetzt, sich selbst CO2-neutral mit Energie zu versorgen. Die Folgen des erhöhten CO2-Ausstoßes, der anthropogene Treibhauseffekt, sind wissenschaftlich bewiesen und werden in Zukunft massive Auswirkungen auf unser Leben haben, falls in naher Zukunft nicht mildernde oder entgegenwirkende Maßnahmen getroffen werden, um diesen Prozess zu entschleunigen oder völlig abzubremsen. Dies wird durch effiziente Nutzung von Energie und dem Einsatz von erneuerbaren Energieträgern erreicht. An erster Stelle muss eine Maximierung der Energieeffizienz stehen, um die erneuerbaren Energieträger danach optimal einsetzen zu können. Aufbauend auf vorhandenen Konzepten und Projekten ist das Ziel im Projekt EVG – Zero Carbon Town die Erarbeitung einer Strategie, um die Gemeinde Großschönau CO2-neutral mit Energie zu versorgen. Am Beginn des Projektes steht eine Betrachtung des Ist-Zustandes in der Gemeinde, um einen Überblick über den derzeitigen Energieverbrauch und die Energiebereitstellung zu bekommen. Diese Bestandsanalyse basiert auf den qualitativ hochwertigen Daten aus den gemeindeeigenen Energiefragebögen. Diese Daten weisen aufgrund der überdurchschnittlich hohen Rücklaufquote und der Dichte an erfragten Informationen eine außergewöhnlich hohe Qualität auf. Die Energiedatenerhebung umfasste die Erhebung von Art und Energiemenge bei Heizung und Warmwasserbereitung, Energiekennzahl oder gebäudespezifische Daten, Wegstrecken und Treibstoffverbrauch für Mobilitätszwecke, Stromverbrauch und Eigenerzeugung aus erneuerbaren Energien, sowie die zur Verfügung stehenden Ressourcen (Biomasse, freie Dachflächen). Außerdem bietet diese fundierte Datenbasis die Möglichkeit, die folgenden Szenarien anhand von Echtdaten zu erstellen und somit genauere Ergebnisse zu erzielen. Das im Projekt erhobene Potential der erneuerbaren Energien auf dem Gemeindegebiet vermeidet eine Überbewertung in den folgenden Arbeitsschritten. Im Anschluss daran werden fünf verschiedene Szenarien mit unterschiedlichen Schwerpunkten der erneuerbaren Energieerzeugung gebildet. Die nachfolgende Simulation der Szenarien soll zeigen, welches Modell im Hinblick auf Ökonomie und Umsetzbarkeit am geeignetsten für die Gemeinde Großschönau ist, um eine maximal mögliche Reduktion der CO2-Emissionen und eine hohe Eigendeckung bei der Energieversorgung zu erreichen. Einen weiteren wichtigen Bestandteil von EVG – Zero Carbon Town stellt eine ökonomische Betrachtung des Zielszenarios im Hinblick auf dessen ökonomische Umsetzbarkeit dar. Im Rahmen der Dissemination der Projektergebnisse wird in einem Abschlussworkshop anhand der simulierten Modelle und der ökonomischen Betrachtung für die Gemeinde Großschönau der Weg zu einer CO2-neutralen Energieversorgung erarbeitet. Mit Hilfe der Projektergebnisse werden die Bewusstseinsbildung bei der Bevölkerung weiter ausgebaut und die für die Umsetzung notwendigen Rahmenbedingungen von der Politik geschaffen. Die Erkenntnisse aus dem Projekt und die mögliche Vorreiterrolle der Gemeinde Großschönau dienen als Leuchtturmprojekt für andere Gemeinden in ländlichen Gebieten. In Verbindung mit den Forschungsergebnissen der Regionen Murau und Salzburg ist eine Übertragbarkeit auf ganz Österreich gegeben. Das Projekt zeigt, dass das Ziel einer CO2-neutralen Energieversorgung möglich ist und somit einen wichtigen Beitrag zum Klimawandel liefern wird.

Steckbrief

  • Projektnummer
    829865
  • Koordinator
    Sonnenplatz Großschönau GmbH
  • Projektleitung
    Gerhard Zucker, gerhhard.zucker@ait.ac.at
  • Förderprogramm
    Neue Energien 2020
  • Dauer
    03.2011 - 05.2012
  • Budget
    140.032 €