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Ressourcenschonende Nachverdichtung von großvolumigen Mehrfamilienhäusern mit vorgefertigten Raumzellen in Holzbauweise

Im vorliegenden Forschungsvorhaben wird ein Konzept für die ressourcenschonende Nachverdichtung und Sanierung von großvolumigen Mehrfamilienhäusern durch standardisierte vorgefertigte Raumzellen entwickelt. Auf Basis einer Grundlagen-ermittlung und einer Potentialabschätzung sowie aufbauend auf den Erfahrungen des Haus der Zukunft Plus Leitprojektes „e80^3“ wird eine technisch-konstruktive Basistypologie entwickelt, mit der die wichtigsten Bestandstypologien der Baualtersklassen 1945 – 1980 energie- und kosteneffizient nachverdichtet werden können. Der technische, ökologische und ökonomische Betrachtungshorizont für die Erstellung von Sanierungs- und Verdichtungskonzepten reicht vom Einzelobjekt bis zur gesamten Siedlungsebene und berücksichtigt auch die Einbindung in den umgebende Siedlungsstruktur.

Ausgangssituation

Der hochwertigen Sanierung und Nachverdichtung von bestehenden Siedlungsgebieten kommt auf Grund der energiepolitischen, raumplanerischen und volkswirtschaftlicher Auswirkungen enorme Bedeutung zu. Die Sanierung und Nachverdichtung bestehender Siedlungsgebiete trägt maßgeblich zur Reduktion der Betriebsenergie von Gebäuden, zur Reduktion des mobilitätsbedingten Energieverbrauches, sowie zur Minimierung des Verbrauches endlicher Ressourcen (wie z.B. Grund und Boden) bei.

Gerade der ländliche und mittelstädtische Raum weist viele bestehende Siedlungsgebiete mit enormen Potenzialen zur Erhöhung der Nutzflächen (Bebauungsdichte) auf, da die von der Raumplanung vorgegebenen Bebauungsdichten noch nicht vollständig ausgeschöpft wurden. Aber auch im städtischen Bereich finden sich noch große brachliegende Potentiale für die Nachverdichtung durch Dachgeschossausbau/Aufstockung.

Projektverlauf

Ziel ist es standardisierte Raumzellen mit möglichst großem Vorfertigungsgrad in Holzbauweise für die Nachverdichtung/Aufstockung von Bestandsobjekten im großvolumigen Wohnbau zu entwickeln. Es wird versucht eine technisch-konstruktive Basistypologie zu entwickeln, mit der die wichtigsten Bestandstypologien der Baualtersklassen 1945 – 1980 kosteneffizient nachverdichtet werden können. Die Konzeption der ROOFBOX Module soll auch eine gleichzeitige bzw. spätere Sanierung des darunterliegenden Bestandes gewährleisten.

Ergebnisse

Das große Interesse seitens Bauherren, Wohnbauträgern, sowie weiterer Akteure und Stakeholder aus der Baubranche bereits während der Projektlaufzeit bestätigt die Relevanz der im Antrag angeführten Themen. Diese große Resonanz stellt eine gute Grundlage für eine Marktdurchdringung nach der Projektlaufzeit dar.

Der Industriepartner Haas Fertigbau Holzbauwerk hat die ROOFBOX in sein Produktportfolio aufgenommen und plant in den nächsten Jahren Umsetzungen mit Wohnbauträgern. Das im Projekt gewonnene Know-How stärkt die bereits vorhandenen Kompetenzen im Bereich des Holzfertigbaus und macht innovative, österreichische Technologie am internationalen Markt sichtbar.

Die TBH Ingenieur GmbH konnte neue Kompetenzen im Bereich vorgefertigter haustechnischer Systeme aufbauen und wird in Zusammenarbeit mit der Firma Haas an der Umsetzung von ROOFBOX-Projekten arbeiten.

Das Architekturbüro Nussmüller, eines der führenden Büros im Bereich des Holzbaus, konnte neue Erkenntnisse für die Planung von Raumzellen in Holzbauweise erwerben und wird mit den Industriepartnern Haas und TBH Ingenieur GmbH weiterhin in diesem Bereich zusammenarbeiten.

Die Erkenntnisse und Entwicklungen aus dem Forschungsprojekt ROOFBOX werden von den Forschungspartnern AEE INTEC und SIR als Basiswissen in weiteren nationalen und internationalen Forschungsanträgen eingebracht. Das gesamte Projektteam plant die Umsetzung eines Demoprojektes im Rahmen der nächsten nationalen Forschungsausschreibungen.

Das im ROOFBOX-Projekt entwickelte Holzbausystem könnte auf Grund seiner großen Flexibilität auch für die Aufstockung/Nachverdichtung anderer Objekte eingesetzt werden. So wäre zum Beispiel die vertikale Aufstockung von Büro-, Gewerbe-, Schul- und Bildungsbauten mit der ROOFBOX anzudenken.

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Steckbrief

  • Projektnummer
    84395
  • Koordinator
    Arbeitsgemeinschaft ERNEUERBARE ENERGIE Institut für Nachhaltige Technologien (kurz: AEE INTEC)
  • Projektleitung
    Heimo Staller, h.staller@aee.at
  • Förderprogramm
    Energieforschung (e!MISSION)
  • Dauer
    04.2014 - 03.2016
  • Budget
    423.424 €