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SolarAutomotive Solare Prozesswärme für die Automobil- und Zulieferindustrie

SolarAutomotive ist ein bilaterales Projekt zwischen Deutschland und Österreich, in dem folgende Projektziele definiert wurden.

  • Beseitigung von Umsetzungsbarrieren von SHIP (Solar Heat for Industrial Processes)
    Durch die Identifikation von typischen Prozessen in denen solare Prozesswärme integriert werden kann und der Evaluierung von Effizienzmaßnahmen sowie zukünftiger Emerging Technologies werden sowohl individuelle als auch allgemeingültige Integrationskonzepte entwickelt, die in weiterer Folge zu einer Beseitigung von derzeit vorhandenen Barrieren bei der Umsetzung von SHIP führen.
  • Erhöhung der Leistbarkeit und Attraktivität von SHIP
    Dies wird mittels der Entwicklung von kombinierten Vorauslegungstools zur Identifikation des richtigen Prozesses und der richtigen Parameter als auch der Weiterentwicklung des Simulations-Programm SolarSOCO erreicht, durch welche in weiterer Folge die kostenintensiven Planungskosten für SHIP-Anlagen erheblich gesenkt werden können. Eine Erhöhung der Kompetenz der Solarfirmen durch das Anbieten von Gesamtlösungen (Effizienzmaßnahmen und Solarthermie), führt in Kombination mit der vermehrten Umsetzung zu einer Steigerung der Umsetzungsattraktivität als auch Kostensenkung von SHIP-Projekten.
  • Bündelung zweier Stärkefelder der österreichischen Wirtschaft
    Dies wird durch die Initiierung von Best-Practise-Examples erreicht, welche die Umsetzbarkeit in von SHIP in Automobil- und Zuliefer-Industrie durch die Solarindustrie deutlich aufgezeigt. Mittels Zielgruppen- und Potenzialanalyse werden zukünftig interessierte Firmen konkret identifiziert. Zwei Fachveranstaltungen sorgen dafür, dass der Austausch zwischen den beteiligten Branchen (Solarthermie und Automobil- und Zuliefer-Industrie) und dem gesamten Konsortium gewährleistet ist und zukünftige Kooperationen initiiert werden.

Um diese Projektziele zu erreichen, werden von den österreichischen und deutschen Projektpartnern 8 österreichische und 12 deutsche Firmen der Automobil- und Zuliefer-Industrie im Detail auf die optimierte Einbindung von solarer Prozesswärme untersucht (Analyse der Prozesse, Effizienzmaßnahmen, Machbarkeitsanalyse Solarthermie). Daraus werden allgemeingültige Integrationskonzepte von solarer Prozesswärme abgeleitet, die den Solarfirmen zur Verfügung stehen werden und damit Kenntnisse zur intelligenten Prozessintegration generieren. Parallel werden computerunterstützte Werkezuge entwickelt, die die Planungsdauer und –kosten erheblich verkürzen und die Qualität und Effizienz der umgesetzten Anlagen erhöhen werden. Das im Zuge des Projekts weiterentwickelt Tool SolarSOCO wird synergetische und ganzheitliche Komplettlösungen betrachten was die spezifischen Systemkosten einer SHIP-Anlage reduzieren wird.

Projektziel ist die Generierung einer allgemeingültigen Integration-Guideline für solare Prozesswärme und Effizienzmaßnahmen.

Ausgangssituation

Solare Prozesswärme hat großes Potenzial einen wichtigen Beitrag für die Energie- und Klimaziele der österreichischen Bundesregierung zu liefern. Allerdings gibt es Umsetzungsbarrieren, die eine Umsetzung erschweren. Zum einen wird der solaren Prozesswärme zwar großes technisches Potenzial zugeschrieben, um betriebliche und nationale Energie- um Umweltziele zu erreichen, eine entsprechende Marktumsetzung ist in Österreich jedoch nicht vorhanden. Das liegt unter anderem daran, dass solare Prozesswärme als zu teuer erachtet wird. Durch die Bündelung zweier Stärkefelder der österreichischen Wirtschaft (Automobil- und Zuliefererindustrie sowie Solarthermiebranche) sollen folgende Herausforderungen adressiert werden:

  • Mangel an standardisierten Integrationskonzepten sowohl auf Prozess- als auch Versorgungsebene
  • Hohe Kosten bei Planung und Umsetzung aufgrund individueller Lösungen und Konzepte
  • Fehlendes Bewusstsein für das Potential solarer Prozesswärme in der Automobil- und Zulieferindustrie
  • Mangel an gesamtheitlichen Umsetzungskonzepten zu Energieeffizienz und solarer Prozesswärme
  • Mangel an Umsetzungs- und Vorzeigeprojekten

Projektverlauf

Das Projekt SolarAutomotive wurde im Mai 2016 gestartet und hat gemeinsam mit den deutschen Projektpartner mit Stand Dezember 2017 wichtige Meilensteine erreicht. Dazu zählt die Aufbereitung der Zielgruppen- und Potentialanalyse möglicher Branchen und Prozesse der Automobil- und Zuliefererindustrie sowie eine detaillierte Analyse der Produktionsprozesse im Rahmen von durchgeführten Audits als Basis für die Entwicklung konkreter Umsetzungskonzepte solarer Prozesswärme. Diese wurden in konkreten Betrieben der Branche gemeinsam mit den eingebundenen Solarfirmen entwickelt, technisch und wirtschaftlich bewertet und diskutiert. In einem nächsten Schritt sollen konkrete Umsetzungen initiiert werden, was vor allem das Ziel der zweiten Projekthälfte ist. Parallel dazu wurde eine Erhebung in relevanten Betrieben (KMUs und Großbetriebe) durchgeführt, um Barrieren der innerbetrieblichen Kommunikation und Projektbewertung vor einer Umsetzung zu identifizieren und vor allem gezielt adressieren zu können. Ergänzend zur Entwicklung von Auslegungstools unterschiedlicher Detailtiefe laufen die Planung für spezifische Disseminationsveranstaltungen im zweiten Halbjahr 2018 gemeinsam mit den erwähnten Automobilclustern bzw. dem Fördergeber.

Meilensteine

  1. Zielgruppen- und Potenzialanalyse abgeschlossen
  2. Firmenspezifische Analysen abgeschlossen
  3. Firmenspezifische Solarthermische Anlagenkonzepte und Machbarkeitsanalyse erstellt
  4. Tool-Entwicklungen abgeschlossen
  5. Allgemeingültige Integrationskonzepte erstellt
  6. Abschluss von 3 ausschreibungsorientierte Basisentwicklungen von Best-Practise-Examples
  7. Fachtagungen durchgeführt

"Solare Prozesswärme in der Automobilindustrie braucht konkrete Vorzeigeprojekte, standardisierte Integrationskonzepte und eine sinnvolle Finanzierung."

– Christoph Brunner –

Ergebnisse

Zu Projektende werden

  • 8 österreichische (+12 deutsche) Firmen der Automobil- und Zuliefer-Industrie analysiert worden sein,
  • eine allgemeingültige Integration-Guideline für solare Prozesswärme abgeleitet und
  • Effizienzmaßnahmen im Wiki „Efficiency Finder“ in der neuen Kategorie „Automotive“ implementiert,
  • 3 computerunterstütze Werkzeuge werden entwickelt (2 Vorauslegungs-Tools und 1 Detail-Simulations-Tool) und getestet,
  • 3 österreichische (+5 deutsche) Umsetzungen von Best-Practise-Examples initiiert,
  • Fachtagungen werden abgehalten und
  • Zielgruppenanalyse erstellt um Kooperativen zwischen Solarthermie- und Automobil- und Zuliefer-Industrie voranzutreiben.

Bereits erreichte Highlights sind:

  • Erstellung einer Website mit umfangreichen, neutralen Informationen über Technik, Markt & Anwendungen sowie Best-Practise Beispielen:  www.solare-prozesswärme.info
  • Vorauslegungstool bereits abrufbar: http://www.solare-prozesswärme.info/vorauslegung
  • durchgeführte Zielgruppenanalyse
  • spezifische Integrationskonzepte bei durchgeführten Standortuntersuchungen
  • Branchentypische Produktionsprozesse aus Standortuntersuchungen und Verifikation durch Literaturrecherchen
  • Auswertung bestehender Anlagen (www.ship-plants.info)

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Steckbrief