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IES – Integrating the Energy System Austria

Interoperabilität ist ein wesentlicher Baustein für das Gelingen der Energiewende und trägt zum Investitionsschutz sowohl auf Seiten der Anwender, als auch der Hersteller bei. Die genormte Verwendung technischer Standards für Schnittstellen und Kommunikationsprotokolle ist ein zentrales Erfordernis einer kosteneffizienten Systemintegration. Nahtlose Interoperabilität im Smart Grid ist besonders wichtig, da der Wandel zu Smart Grids schrittweise stattfindet und neue Komponenten in ein existierendes Gesamtsystem integriert werden müssen. Ein Beispiel eines Kommunikationsstandards in der Energietechnik ist der IEC 61850, der aufgrund seiner Flexibilität nur durch eine normierte Anwendung zu Interoperabilität führen kann. Das Ziel des Projekts IES ist die Entwicklung einer modularen Prozesskette zur Erreichung von Interoperabilität, beginnend mit der Auswahl von Anwendungsfällen und Standards für die Realisierung, Spezifikation einer normierten Anwendung dieser Standards als Interoperabilitätsprofile, deren Umsetzung und schließlich einer Demonstration der Prozesse der Interoperabilitätstests. Als Grundlage für das Projekt dienen die Standards des CEN-CENELEC-ETSI Smart Grid Coordination Group (SGCG/M490) und für die Interoperabilität die Methodik der IHE (Integrating the Healthcare Enterprise, www.ihe.net), die sich bereits seit vielen Jahren bewährt hat. Im Gesundheitswesen etablierte die IHE ein Verfahren zur kooperativen Entwicklung von Interoperabilitätsprofilen zur Umsetzung definierter Anwendungsfälle. Diese Profile verweisen auf ausgewählte „Basis Normen“, die die vollständigen technischen Spezifikationen festlegen, um alle Fragen der Interoperabilität (z.B. Datenformate, Protokolle, Semantik, Sicherheitsmethoden) abzudecken. Das „European Interoperability Framework (EIF) for European public services “ empfiehlt die „Formalisierung von Kooperationsvereinbarungen in Interoperabilitätsvereinbarungen“, um die rechtliche, organisatorische, semantische und technische Interoperabilität zu gewährleisten. Mit dem EIF und IHE-Prozess entstand eine Methodik, um die Interoperabilität technischer Lösungen zu bewerten und zu testen. Die Notwendigkeit von Interoperabilität ist auch im Rahmen von SGAM identifiziert worden. Die wichtigste Innovation in diesem Projekt ist die branchenübergreifende Übertragung des vorhandenen Wissens der Projektpartner, z.B. bezüglich der Profilerstellung und der Testumgebung, auf die Smart-Grid-Domäne. Die geplante Entwicklung der Methodik von Interoperabilitätstests wird in einer Demonstration gezeigt, um die Interoperabilität auf verschiedenen Ebenen zu testen. Beispielsweise werden Syntax und Semantik, aber auch Engineering, Laufzeit und Archivierungszwecke überprüft. Eine breite Anwendbarkeit und Akzeptanz von Testsystemen sorgt dafür, dass in Zukunft in Smart Grid Systemen die notwendige Interoperabilität gewährleistet ist. Das Ergebnis des Projekts ist ein detailliertes, dokumentiertes Verfahren zur normierten Verwendung von Standards im Smart Grid. Die Beschreibung der Prozesse und die praktische Umsetzung erfolgt herstellerneutral, um die langfristige Interoperabilität und Akzeptanz im Energiebereich zu gewährleisten. Das transparente Verfahren und die offene Zugänglichkeit der Datenbank für technische Spezifikationen und Profile garantieren den Technologieanbietern interoperabler Produkte und Dienstleistungen nachhaltigen Investitionsschutz. Auf diese Weise wird die Interoperabilität zunehmenden Wettbewerb für bessere Produkte auf vorgegebenem Sicherheitsniveau mit sinkenden Preisen schaffen.

Steckbrief

  • Projektnummer
    853693
  • Koordinator
    Technologieplattform Smart Grids Austria
  • Projektleitung
    Angela Berger, angela.berger@smartgrids.at
  • Förderprogramm
    Energieforschung (e!MISSION)
  • Dauer
    03.2016 - 02.2019
  • Budget
    1.789.768 €