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Swimsol – eine schwimmende, meerwasserresistente Photovoltaik-Anlage für tropische Inselregionen

Swimsol hat in diesem FFG Projekt in Zusammenarbeit mit Partnern wie z.B. den TU-Instituten IFT und ESEA ein Konzept für die weltweit erste meerestaugliche Photovoltaik-Anlage fertig entwickelt und in einem Pilotprojekt auf den Malediven umgesetzt.  Die schwimmende Solaranlage ist resistent gegen Wellen, Wind und Salzwasser, für tropische Inselregionen wie die Malediven gedacht und kann in geschützten Lagunen mit Wellenhöhen bis 1 Meter eingesetzt werden. Die Verlagerung aufs Wasser bietet mehrere Vorteile: die hohe Sonneneinstrahlung wird optimal genutzt (keine Verschattung), der Kühleffekt durch die Wassernähe ermöglicht effizientere Produktion und nicht zuletzt kann auf diese Weise Strom nicht nur umweltfreundlich, sondern auch billiger produziert werden als mit den Dieselgeneratoren, die derzeit die Stromerzeugung in unseren Zielmärkten dominieren.

  

Ausgangssituation

Die Idee für Swimsol entstand auf einer Reise auf die Malediven. Der Energieverbrauch steigt dort kontinuierlich und Strom wird fast ausschließlich mit Dieselgeneratoren hergestellt. Die Stromproduktion kostet über 0,25 € pro kWh, auf kleineren Inseln sogar deutlich mehr. Solarstrom ist umweltfreundlicher und billiger und macht es Inselstaaten möglich, von Dieselpreis und -verfügbarkeit unabhängiger zu werden. An Land stehen aber nur wenige für Solaranlagen geeignete Flächen zur Verfügung, während es direkt bei den meisten Inseln geschützte Lagunen mit Wassertiefen unter 50 m und einer maximalen Wellenhöhe von 1 m gibt, die optimale Standorte für Swimsol-Solarplattformen darstellen. Vorhandene Lösungen für schwimmende PV-Anlagen waren aber weder entsprechend korrosionsresistent noch imstande, bei Wind und Wellengang die nötige ruhige Lage im Wasser beizubehalten, weshalb Martin Putschek mit Swimsol die Entwicklung einer eigenen Lösung in Angriff nahm.

 

Projektverlauf

Auf Basis der Idee, Photovoltaik aufs Meer zu bringen, wurden verschiedenste Konzepte für eine schwimmende Unterkonstruktion überlegt. Grundanforderung war ruhige Lage im Wasser auch bei Wellengang und Wind, Stabilität, Korrosionsresistenz und Langlebigkeit zu konkurrenzfähigen Kosten. Die Konzepte wurden zuerst mittels mittels theoretischer Berechnungen auf ihre Umsetzbarkeit untersucht und die besten davon in Versuchen im Wellenbecken geprüft. Der erste Prototyp im Maßstab 1:1 der „siegreichen“ Gerüstvariante mit Kunststoffschwimmkörpern wurde 2 Sommer im Plattensee auf seine Schwimmeigenschaften getestet. Nach einigen Modifikationen wurde die engültige Konstruktion mit salzwasserfesten Modulen bei einer maledivischen Insel installiert und liefert seit nunmehr über drei Jahren zuverlässig Strom ans Inselnetz. Ein weiterer Prototyp aus Kunststoff folgte kurz darauf.

"The sun provides an ocean of possibilities"

– Thomas Siebenbrunner –

Ergebnisse

Direktes Ergebnis des Projekts waren zwei Prototypen der schwimmenden Solaranlage, die im Zuge eines Pilotprojekts an das Stromnetz von Inselresorts auf den Malediven angeschlossen wurden und diese über ein Unterwasserkabel mit Strom beliefern. Nach zwei Jahren Erfahrung können wir mittlerweile sagen, dass sich das Prinzip der Unterkonstruktion mit Schwimmkörpern aus Kunststoff und einer integrierten Modulhalterung sehr gut bewährt. Für die folgenden Plattformen wurden leichte Modifikationen vorgenommen, um die Kosten zu senken und Serienfertigung zu ermöglichen. Mit unserem Produkt „SolarSeaTM“ verfügen wir nun über die erste bewiesenermaßen meerestaugliche Solarplattform der Welt. 

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